Kunsttherapie
Viele Menschen, die zu mir kommen, sind anfangs zögerlich, sich gestalterisch auszudrücken. Der Begriff „Kunsttherapie“ weckt oft die Vorstellung, es gehe um Kunst im klassischen Sinn. Doch was auch immer Kunst bedeuten mag – in meinem Atelier steht etwas anderes im Mittelpunkt: die einfache, spielerische Begegnung mit dem Material, ähnlich wie Kinder es tun, wenn sie zum ersten Mal Erde in die Hand nehmen.
Es geht darum, aus dem Moment heraus zu schöpfen, ohne Ziel oder Druck. Dies gelingt, wenn wir uns ganz auf das Material einlassen – ein absichtsloses, offenes Tun. Indem wir ruhig und gelassen den Impulsen folgen, die im Dialog zwischen uns und dem Material entstehen, eröffnen sich oft überraschende Einsichten, die wir vorher nicht für möglich gehalten hätten.
Mich berührt es immer wieder zutiefst, wenn sich in diesem kreativen Prozess Entwicklungen zeigen, die vorher völlig verborgen waren.
Ein gelungener Prozess lässt uns spüren, wie wir uns stärker mit uns selbst und der Welt verbunden fühlen. Unser vegetatives Nervensystem beruhigt sich, und wir erleben uns als ganzer und lebendiger. Es ist eine Begegnung mit uns selbst, die uns inneren Raum und neue Perspektiven schenkt.